Serotonin-Syndrom - Mögliche Wechselwirkungen einer kombinierten Anwendung von Tryptophan und Serotonin-Wiederaufnahmehemmer

 

Das Serotonin-Syndrom ist eine mögliche Nebenwirkung der kombinierten Anwendung der Aminosäure Tryptophan zusammen mit verschiedenen Wirkstoffen aus der Klasse der Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI). Bisher vorliegende Studien beschreiben eine Dosis-Wirkungsbeziehung dieser Nebenwirkung. Das heißt, je höher die Dosierung von z.B. Fluoxetin und Tryptophan, desto größer ist das Risiko für das Auftreten eines Serotonin-Syndroms. Unter der Verwendung von 20 mg Fluoxetin pro Tag (empfohlene Standard-Dosierung) zusammen mit tgl. 2 bis 4 g Tryptophan traten in einer kontrollierten Studie über einen Beobachtungszeitraum von 8 Wochen keine Fälle von Serotonin-Syndrom auf (Levitan et al. 2000).

Die bisher publizierten Studiendaten lassen den Schluss zu, dass unter der Standard-Dosierung eines SSRI zusammen mit Tryptophan-Einzelgaben von kleiner 1 g Tryptophan pro Tag kein erhöhtes Risiko für das Auftreten eines Serotonin-Syndroms besteht. Für eine Anwendungsdauer über 8 Wochen hinaus liegen keine Daten zur Verträglichkeit vor, so dass eine Langzeitanwendung der Kombination aus SSRI und Tryptophan derzeit nicht empfohlen werden kann.

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Besondere Vorsicht ist geboten, wenn hohe Dosen eines Serotonin-Wiederaufnahmehemmers (z.B. mehr als 20 mg Fluoxetin pro Tag) zusammen mit Tryptophan zur Anwendung kommen. Unter diesen Bedingungen sind Fälle eines Serotonin-Syndroms beobachtet worden (Steiner et al. 1986). Bei Behandlung mit einem SSRI, die über die über die in der Gebrauchsinformation aufgeführte Standard-Dosierung hinausgeht, sollte keine Supplementation mit L-Tryptophan erfolgen.


Literatur:

Levitan RD, Shen JH, Jindal R, Driver HS, Kennedy SH, Shapiro CM. Preliminary randomized double-blind placebo-controlled trial of tryptophan combined with fluoxetine to treat major depressive disorder: antidepressant and hypnotic effects. J Psychiatry Neurosci. 2000 Sep;25(4):337-46.

Steiner W, Fontaine R. Toxic reaction following the combined administration of fluoxetine and L-tryptophan: five case reports. Biol Psychiatry. 1986 Sep;21(11):1067-71.


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Suchbegriffe: L-Tryptophan, Serotonin-Syndrom, Nebenwirkung Tryptophan,Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, Fluoxetin

Tryptophan – Wechselwirkung mit Schmerzmittel Tramadol


Serotonin-Syndrom als Folge der gleichzeitigen Einnahme von L-Tryptophan und Tramadol



Die gleichzeitige Behandlung mit dem zentral wirkenden Analgetikum Tramadol und L-Tryptophan kann zu schweren Nebenwirkungen führen. Bei Patienten beispielsweise, die aufgrund starker Schmerzen Tramadol eingenommen haben, kann die Aufnahme von 1 g L-Tryptophan auch in einem Abstand von mehreren Stunden zu einem Serotonin-Syndrom führen. Das Serotonin-Syndrom ist in der Regel die Folge einer stark erhöhten Serotoninaktivität. Dabei treten Symptome, wie Veränderungen der psychischen Verfassung, Ruhelosigkeit, rasche unwillkürliche Muskelzuckungen, gesteigerte Reflexbereitschaft, Schwitzen, Schüttelfrost und Tremor, auf. In vielen Fällen bilden sich diese Symptome innerhalb von wenigen Stunden wieder vollständig zurück.

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Literatur: 
Houlihan, DJ. Serotonin Syndrome Resulting form Coadministration of Tramadol, Venlafaxine, and Mirtazapine.Annals of Pharmacotherapy 2009;38 (3):411-413 

Link: Antidepressive Wirkung von Früchten

  

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Die Folgen langfristiger Tryptophan-Supplementation: Wechselwirkungen zwischen Tryptophan und Dopamin

 

Führt die Langzeit-Gabe von Tryptophan zu einer Störung im Dopaminstoffwechsel?


Als Folge einer langfristigen Einnahme von Tryp mit Stimulierung der zentralen Serotonin-Synthese kann es zu einem relativen Dopaminmangel kommen (Andrews et al. 1978, Hashiguti et al. 1993). Diese Wechselwirkung wird erst nach monatelanger bis jahrelanger Tryp-Einnahme beobachtet. Verschiedene Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Serotonin- und Dopaminsynthese in Abhängigkeit von einander reguliert werden (Trouvin et al. 1991). Eine erhöhte Serotoninsynthese wirkt hemmend auf die Dopaminsynthese und umgekehrt (Hashiguti et al. 1993). Die dauerhafte Stimulation der Serotoninsynthese durch die Gabe von Tryptophan scheint langfristig zu einer verminderten zentralen Dopaminaktivität zu führen. Die probatorische Gabe von L-Dopa kann bei positiven Ansprechen als Hinweis auf das Vorliegen einen relativen Dopaminmangel gewertet werden. Um diesen Ungleichgewicht von Dopamin und Serotonin vorzubeugen, erscheint es notwendig zeitweise auch die zentrale Dopaminsynthese zu stimulieren. Es liegen Hinweise vor, dass sich die Synthese des Neurotransmitters Dopamin in analoger Weise zum Serotonin durch die Gabe der Vorläufersubstanz Tyrosin stimulieren lässt (Acworth et al. 1988, Rasmussen et al. 1983, Benedict et al. 1983, During et al. 1989). 

Eine Möglichkeit dieses Ungleichgewicht zwischen Serotonin und Dopamin zu kompensieren, besteht demnach in der Gabe von Tryosin in den Einnahmepausen vom Tryp in einer Dosierung von täglich 20 mg/kg KG (Badawy et Williams 1982). Dieser frühe funktionelle Dopaminmangel kann sich bei Gesunden unter langfristiger Tryp-Gabe insbesondere unter körperlicher Belastung äußern. Beim leistungsorientierten Laufen kann sich eine Beeinträchtigung der Laufleistung zeigen, die subjektiv als eine Art Rigidität,, als „zähe Laufbewegung“ in Analogie zum „wächsenden“ Widerstand im Rahmen der Parkinson-Erkrankung wahrgenommen wird. Der Bewegungsablauf scheint nicht mehr so flüssig, der Läufer benötigt deutlich mehr Antrieb, um das gleiche Leistungsniveau abzurufen. Unter L-Dopa-Gabe (tgl. 100 mg + 25 mg Carbidopa) bessert sich dieses Defizit innerhalb von 5 bis 7 Tagen. Auffällig ist die nach Ausgleich des relativen Dopaminmangels zu beobachtende erhöhte Belastungsbereitschaft, verbesserte Motivationslage und ein allgemein erhöhter Antrieb. Da sich die Dopamin- und Serotoninsynthese gegenseitig beeinflussen, sollten weder Tyrosin noch L-Dopa gleichzeitig mit Tryp verabreicht werden. Eine sequenzielle Gabe hingegen ermöglicht die Korrektur des relativen Dopaminmangels.

Um einer Störung im Dopaminstoffwechsel durch die einseitige Tryptophangabe vorzubeugen, ist die regelmäßige Supplementation mit Tyrosin empfehlenswert. Die Behandlung mit L-Dopa (zusammen mit Carbidopa) sollte der Situation vorbehalten bleiben, bei der sich aufgrund einer langfristigen einseitigen Stimulation der Serotoninsynthese mit Tryp ein klinisch auffälliger, relativer Dopaminmangel eingestellt hat.http://wirksam-oder-unwirksam.blogspot.de/



Weitere Informationen zur Wirkung von Tryptophan: Tryptophan Supplementation - ein Update
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