Die Folgen langfristiger Tryptophan-Supplementation: Wechselwirkungen zwischen Tryptophan und Dopamin

 

Führt die Langzeit-Gabe von Tryptophan zu einer Störung im Dopaminstoffwechsel?


Als Folge einer langfristigen Einnahme von Tryp mit Stimulierung der zentralen Serotonin-Synthese kann es zu einem relativen Dopaminmangel kommen (Andrews et al. 1978, Hashiguti et al. 1993). Diese Wechselwirkung wird erst nach monatelanger bis jahrelanger Tryp-Einnahme beobachtet. Verschiedene Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Serotonin- und Dopaminsynthese in Abhängigkeit von einander reguliert werden (Trouvin et al. 1991). Eine erhöhte Serotoninsynthese wirkt hemmend auf die Dopaminsynthese und umgekehrt (Hashiguti et al. 1993). Die dauerhafte Stimulation der Serotoninsynthese durch die Gabe von Tryptophan scheint langfristig zu einer verminderten zentralen Dopaminaktivität zu führen. Die probatorische Gabe von L-Dopa kann bei positiven Ansprechen als Hinweis auf das Vorliegen einen relativen Dopaminmangel gewertet werden. Um diesen Ungleichgewicht von Dopamin und Serotonin vorzubeugen, erscheint es notwendig zeitweise auch die zentrale Dopaminsynthese zu stimulieren. Es liegen Hinweise vor, dass sich die Synthese des Neurotransmitters Dopamin in analoger Weise zum Serotonin durch die Gabe der Vorläufersubstanz Tyrosin stimulieren lässt (Acworth et al. 1988, Rasmussen et al. 1983, Benedict et al. 1983, During et al. 1989). 

Eine Möglichkeit dieses Ungleichgewicht zwischen Serotonin und Dopamin zu kompensieren, besteht demnach in der Gabe von Tryosin in den Einnahmepausen vom Tryp in einer Dosierung von täglich 20 mg/kg KG (Badawy et Williams 1982). Dieser frühe funktionelle Dopaminmangel kann sich bei Gesunden unter langfristiger Tryp-Gabe insbesondere unter körperlicher Belastung äußern. Beim leistungsorientierten Laufen kann sich eine Beeinträchtigung der Laufleistung zeigen, die subjektiv als eine Art Rigidität,, als „zähe Laufbewegung“ in Analogie zum „wächsenden“ Widerstand im Rahmen der Parkinson-Erkrankung wahrgenommen wird. Der Bewegungsablauf scheint nicht mehr so flüssig, der Läufer benötigt deutlich mehr Antrieb, um das gleiche Leistungsniveau abzurufen. Unter L-Dopa-Gabe (tgl. 100 mg + 25 mg Carbidopa) bessert sich dieses Defizit innerhalb von 5 bis 7 Tagen. Auffällig ist die nach Ausgleich des relativen Dopaminmangels zu beobachtende erhöhte Belastungsbereitschaft, verbesserte Motivationslage und ein allgemein erhöhter Antrieb. Da sich die Dopamin- und Serotoninsynthese gegenseitig beeinflussen, sollten weder Tyrosin noch L-Dopa gleichzeitig mit Tryp verabreicht werden. Eine sequenzielle Gabe hingegen ermöglicht die Korrektur des relativen Dopaminmangels.

Um einer Störung im Dopaminstoffwechsel durch die einseitige Tryptophangabe vorzubeugen, ist die regelmäßige Supplementation mit Tyrosin empfehlenswert. Die Behandlung mit L-Dopa (zusammen mit Carbidopa) sollte der Situation vorbehalten bleiben, bei der sich aufgrund einer langfristigen einseitigen Stimulation der Serotoninsynthese mit Tryp ein klinisch auffälliger, relativer Dopaminmangel eingestellt hat.http://wirksam-oder-unwirksam.blogspot.de/



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